ZKI-Workshop „Zur Weiterentwicklung von BigBlueButton“ vom 26.02.2021
Der Arbeitskreis "Strategie und Organisation" des ZKI e.V. veranstaltete am 26. Februar einen zweistündigen Workshop zum Thema "Weiterentwicklung von BigBlueButton" mit fünf Präsentationen und etwa 90 Teilnehmenden. Der Workshop wandte sich zum einen dem wachsenden Einsatz des Open Source-Webkonferenzsystems BigBlueButton (kurz, BBB) an Schulen und Hochschulen im deutschsprachigen Raum zu und zum anderen wurden anstehende und geplante Erweiterungen der Software präsentiert. Hintergrund der Veranstaltung war zudem ein gemeinsames Vorgehen akademischer IT-Zentren hierzulande, um die offene Software BBB koordiniert für die Anforderungen in der Hochschulbildung weiterzuentwickeln, nachdem eine Umfrage den Bedarf abgefragt hat . Bereits im Dezember hatte ein erster ZKI-Workshop stattgefunden, um sich über Voraussetzungen und Lösungsvorschläge zu Ausbau und Nutzung von BBB als datenschutzkonformer Service für digitale Lehre an den Hochschulen auszutauschen. Seitdem wurde ein Service-Agreement mit dem kanadischen Unternehmen BlindSide Networks vereinbart, um Kapazitäten zu schaffen für die Weiterentwicklung von BBB entsprechend den Erfordernissen an deutschen Hochschulen. (BlindSide Networks hat BigBlueButton ursprünglich entwickelt und organisiert weiterhin die Releases von Updates und neuen Versionen der Software.)
Aus dem verantwortlichen ZKI-Arbeitskreis fasste Malte Dreyer (HU Berlin) diese Aktivitäten zu BBB seit Dezember zusammen und informierte über den Stand des Service-Agreements, an dem sich bisher mindestens zehn akademische Einrichtungen aus Deutschland beteiligen. Lars Kiesow vom ELAN e.V. zur medienbasierten Lehre an niedersächsischen Hochschulen berichtete von der immensen Entwicklung der BBB-Community seit Beginn der Pandemie, als die akademischen IT-Zentren schnellstmöglich Videokonferenzsysteme neu aufsetzen und/oder stark erweitern mussten und BBB rasch eine attraktive und unabhängig bereitstellbare Open Source-Lösung darstellte. Christoph Martin von der Gutenberg-Universität Mainz erläuterte wiederum den Einsatz von BBB an allen Schulen und Hochschulen in Rheinland-Pfalz, der ebenfalls unter hohem Zeitdruck seit April 2020 ermöglicht und im Laufe des vergangenen Jahres massiv skaliert wurde bis zur regulären Verwendung von BBB für den digitalen Schulunterricht ab Dezember 2020. Christoph Martin wies auch auf die stark abweichenden Anforderungen an das Konferenzsystem im Schul- und im Hochschulkontext hin (Aufzeichnungsoption, Veranstaltungsgröße etc.).
Im Anschluss lieferte Fred Dixon (BlindSide Networks, Kanada) einen Überblick über die konsequente Prägung von BBB als offene, community-getriebene Software seit der ersten Veröffentlichung vor zwölf Jahren und erörterte die Veränderungen und Erweiterungen der BBB-Software hin zur kommenden Version 2.3. – die aktuelle Version ist 2.2.33. Abschließend stellte Ghazi Triki (RIADVICE, Tunesien) die geplante Open Source Webinar-Plattform SpoutBreeze vor, die für BBB auch Online-Lehrveranstaltungen mit deutlich mehr als 300 Teilnehmenden als Webinar ermöglichen soll.
Die Präsentationsfolien zum Workshop finden sich unter: https://box.hu-berlin.de/d/62413f48b0554111ac6d/ Vor dem Hintergrund des wachsenden Engagements zahlreicher Hochschulen im deutschsprachigen Raum bei der Nutzung und Konsolidierung des BBB-Konferenzsystems, auch im eigenen Serviceportfolio zur digitalen Lehre, plant der ZKI-Arbeitskreis „Strategie und Organisation“ eine Fortsetzung der Workshop-Reihe zum Thema BigBlueButton.