Zusammenfassung — Forschungsdateninfrastruktur: Analyse und Erkenntnisse aus der Trendumfrage
Bei der virtuellen Veranstaltung "Forschungsdateninfrastruktur: Analyse und Erkenntnisse aus der Trendumfrage" stellten Judith Hartstein und Clemens Blümel die Ergebnisse der „Trendumfrage zu Forschungsdateninfrastrukturen 2024“ vor, die am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW) durchgeführt wurde. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der Wahrnehmung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) durch Forscher in Deutschland. Die Umfrage hatte zum Ziel, die Rolle von Forschungsdateninfrastrukturen im täglichen Arbeitsalltag der Forscher, deren Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen. Forschungsdateninfrastrukturen dienen dem Zugang, der Analyse und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsobjekten und umfassen Software, Hardware und Richtlinien für das Datenmanagement.
Der Redner betonte die Bedeutung von Forschungsdateninfrastrukturen angesichts einer zunehmend datengetriebenen und ressourcenintensiven Forschung. Die Umfrage wird im Rahmen des Projekts Base4NFDI „Systematische Bewertung der Auswirkungen von Base4NFDI“ (2023–2028) durchgeführt. Die Umfrage richtete sich an Forscher in Deutschland und erhielt etwa 1.000 Antworten aus verschiedenen Disziplinen wie Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und mehr.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigten:
- Ein signifikanter Teil der Forscher nutzt Forschungsdateninfrastrukturen in ihrer Arbeit.
- Es besteht allgemein keine Einigkeit über Praktiken zur Datenarchivierung und -freigabe innerhalb der Forschungsfelder.
- Forscher äußerten einen Bedarf an besserer Information und Unterstützung in Bezug auf verfügbare Forschungsdateninfrastrukturen.
Die Antworten der Umfrage zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zeigten:
- Viele Forscher sind nicht mit der NFDI oder ihren Zielen vertraut; sie ist besser bekannt unter Professoren.
- Das Bewusstsein für NFDI-Konsortien ist höher unter Professoren und in bestimmten Bereichen wie Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften.
- Es besteht ein Bedarf an Verbesserung der Kommunikation und Verbreitung von Informationen über NFDI-Initiativen.
Hier sind die wichtigsten Schlussfolgerungen:
- Forschungsdateninfrastrukturen sind für moderne, datengetriebene Forschung unerlässlich und erleichtern Zusammenarbeit und Ressourcenteilung.
- Forscher benötigen bessere Unterstützung und Informationen über verfügbare Infrastrukturen, um diese vollständig nutzen zu können.
- Das Bewusstsein und die Vertrautheit mit der NFDI sind derzeit gering, was auf die Notwendigkeit verbesserter Outreach- und Kommunikationsbemühungen hinweist.
- Unterschiede in der Nutzung und Wahrnehmung von Dateninfrastrukturen bestehen zwischen verschiedenen akademischen Bereichen, was auf die Notwendigkeit maßgeschneiderter Ansätze hinweist.