Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien

 

 

3D-Videos

Mit 3D-Videos wird die Bildwahrnehmung noch realistischer. Schon im 19. Jahrhundert wurden mit bewegten Bildern experimentiert um einen räumlichen Eindruck zu vermitteln.

Die stereoskopische Bilderzeugung und Visualisierung beruht letztlich darauf, das menschliche binokulare Sehen möglichst naturgetreu nachzubilden. Aufgrund der horizontalen Trennung beider Augen blicken beide im wörtlichen Sinne mit einem unterschiedlichen Winkel auf den betrachteten Gegenstand. Die unterschiedlichen Informationen der zwei zweidimensionalen Halbbilder nutzt das Gehirn, um daraus ein vollständiges Bild mit einer zusätzlichen dritten Dimension zu erzeugen.

Zur Realisierung einer dreidimensionalen Bildaufnahme mit technischen Mitteln, müssen die stereoskopischen Halbbilder also mit zwei separaten, in Augenabstand aufgestellten Kameraobjektiven aufgezeichnet und später den Augen des Betrachters auch getrennt wieder präsentiert werden, soll er einen dreidimensionalen Raumeindruck erfahren.

Das Anaglyphenverfahren ist eine Möglichkeit die erforderliche Trennung mit relativ geringem Aufwand zu erzielen. Diese Technik basiert auf dem Einsatz von komplementärfarbigen (z.B. rot/grün) Filtern. Bei der Filmaufnahme werden die beiden Kameraobjektive mit jeweils einem Farbfilter versehen, die beiden Videosignale getrennt aufgezeichnet und später zu einem einzigen Videosignal synchron zusammengemischt. Ohne Rot-Grün-Brille sieht der Betrachter ein unscharfes, mit Doppelkonturen versehenes Bild. Trägt er hingegen eine solche Brille, sieht jedes Auge das jeweils relevante Halbbild. Denn durch den jeweiligen Farbfilter wird nur das komplementärfarbige Bild in seinen Kontrasten wahrgenommen. Auf diese Weise wird das Raumbild den zwei verwendeten Farben gemäß zerlegt und vom Gehirn wieder zu einem Bild mit einer dritten Raumdimension zusammengesetzt.

Das Verfahren zur 3D-Video-Erzeugung lässt sich wunderbar mit der QuickTime Virtual Reality-Technik verbinden. QTVR erlaubt dem Betrachter, nur indem er die Maus benutzt, virtuell Gegenstände um 360° in allen Richtungen zu bewegen oder sich selbst durch eine virtuelle, aus Fotos zusammengesetzte 3D-Welt zu bewegen.