Humboldt-Universität zu Berlin - Computer- und Medienservice

1. Ziel des Projektes

Die HU hat sich 1996 als einzige ostdeutsche Hochschule erfolgreich um die Teilnahme an dem Programm "Leistungsfähigkeit durch Eigenverantwortung" der Volkswagen-Stiftung Hannover beworben. Mit insgesamt 20 Mio DM werden 8 Universitäten mit der Zielrichtung gefördert, effizientere universitäre Leitungs- und Entscheidungsstrukturen aufzubauen.

LESSY, das Projekt zur "Verbesserung des Leitungs- und EntscheidungS-SYstems an der Humboldt-Universität zu Berlin", hat im März 1998 seine Arbeit aufgenommen. Ausgehend von einem allgemeinen Rahmenkonzept wurde mit der Bearbeitung von vier Teilprojekten begonnen:

• Leitbild
• Budgetierung
• Studien- und Prüfungsordnungen
• Berufungsverfahren

Eine der Aufgabenstellungen des Teilprojektes "Budgetierung" ist es, ausgehend von einer Bestandsaufnahme der aktuellen Praxis der Mittelbewirtschaftung im Sachmittelbereich, eine weitergehende Budgetierung, d.h. eine Vorabdotierung für ein zu erbringendes Leistungsvolumen, zu entwickeln und in einem Pilotprojekt in ausgewählten Fakultäten zu erproben.

Die inhaltliche Diskussion zum Pilotprojekt ist noch nicht abgeschlossen. Gleichwohl steht fest, daß Budgetierung ohne DV-Einsatz nicht auskommt. Unsicherheiten bestehen noch über die konkrete Ausgestaltung der dv-technischen Unterstützung. An der HU gibt es zwar umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit DV-Systemen zur Verwaltung z.B. von Haushalts-, Studenten-, Personal- und Raumdaten, auf dem Gebiet der Entscheidungsunterstützungssysteme oder der DV-Unterstützung einer Kosten- und Leistungsrechnung sind die Kenntnisse erst in Ansätzen vorhanden.

Trotz aller Unwägbarkeiten wird das Pilotprojekt "Budgetierung" dv-technisch mit der Zielrichtung begleitet, die durch die Budgetierung erhöhte dezentrale materielle Verantwortung der Fakultäten, Institute und zentraler Einrichtungen und die weiterhin bestehende formale Umsetzung der Entscheidungen durch die zentrale Universitätsverwaltung auf geeignete Weise zu unterstützen.

2. Erwartete Ergebnisse

Es wird angestrebt, mit dem Start des Pilotprojekts eine dv-technische Unterstützung anzubieten.

Die erwarteten Ergebnisse sind eher langfristig zu sehen. Durch die frühzeitige Einbeziehung von DV-Spezialisten in das Pilotprojekt "Budgetierung" und den regelmäßigen Erfahrungs- und Wissensaustausch werden auf beiden Seiten (inhaltlich und technisch) das Verständnis und die Sachkenntnis wachsen und in konkreten Lösungsansätzen münden.

Erste Zwischenergebnisse werden aus folgenden Aufgabenschritten erwartet:

• Untersuchung der gegenwärtig genutzten DV-Systeme zur Datenverwaltung (überwiegend die HIS-Systeme Haushalt/Kasse und Personal/Stelle) hinsichtlich ihrer Tauglichkeit, Budgetierungsvorgänge zu unterstützen,
• Untersuchung der gegenwärtig eingesetzten Schlüsselsysteme (z.B. Organisationskennzahl und Stellenkennzeichen) hinsichtlich ihrer Eignung in Budgetierungsverfahren,
• Kooperation mit anderen Hochschulen, die ähnliche Budgetierungsvorhaben verfolgen,
• Kooperation mit dem DV-Projekt "Kennzahlensystem – Weiterentwicklung der informationstechnischen Grundlagen" (s. Projekt 5 der DV-Konzeption),
• Erste Untersuchung von grundsätzlich für die Budgetierung geeigneten DV-Systemen.

3. Zeitdauer der Umsetzung

Das Pilotprojekt wird voraussichtlich im Jahre 2001 beginnen; die Pilotphase soll mindestens 2 Jahre dauern.

Weitere Zeitetappen sind durch die Projektleitung zu formulieren.

4. Kosten der Umsetzung

Es ist noch zu früh, eventuell entstehende Kosten der Umsetzung zu benennen. Falls kommerziell angebotene Software zur Unterstützung der Budgetierung getestet und beschafft werden soll, ist jedoch mit erheblichen Summen zu rechnen.

Der Einsatz von HIS-Software hat aus Kostengründen Priorität.

5. Projektverantwortung

Die Projektverantwortung wird durch den Kanzler der HU wahrgenommen. Ihm obliegt die Gründung der Pilotprojektgruppe.